Angaben zur Identifikation |
Titel: | Ettlin, Traxler, Durrer Familien (Kerns, Sarnen, Stans) |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Verwaltungsgeschichte: | Ettlin ist ein altes Landleutegeschlecht in Obwalden. Ab 1506 stellte das bäuerliche Geschlecht aus Kerns regelmässig Ratsherren und ab 1544 Richter im Fünfzehnergericht. Trotzdem wurden die Ettlin nicht zu den führenden Obwaldner Familien gezählt. Erst die zwei Ärzte aus Sarnen, Simon (1818-1871) und sein Sohn Eduard (1854-1919), wurden im späteren 19. Jahrhundert in den Regierungsrat von Obwalden gewählt. Im 20. Jahrhundert waren vier weitere Ettlin aus Kerns Träger dieses Amtes. Dem Geschlecht der Kernser Ettlin entstammten vom 17.-20. Jahrhundert zwölf Geistliche, darunter der bekannte Benediktiner Lukas (1864-1927). Traxler ist ein Nidwaldner Geschlecht aus Stans. Frühere Schreibweisen des Namens sind "Traxsler" oder "Trachsler" (Ettlin, 2014, S. 162, Anm. 2). Ursprünglich stammt die Familie Traxler aus dem Kanton Schwyz. Erstmals belegt ist sie1560 mit der Annahme eines Jakob Trachsler als "Genosse" von Stans. 1664 kaufte ein Georg Trachsler das Nidwaldner Landrecht. 1710 stiftete sein gleichnamiger Sohn die Kaplanei von Stansstad. Zwei weitere direkte Nachkommen von Georg waren Kirchmeier in Stans. Im 18. Jahrhundert brachten die Traxler zahlreiche Goldschmiede und Geistliche hervor. Viele dienten im 18. und auch noch im 19. Jahrhundert als Offiziere in Neapel, Frankreich, den Niederlanden oder Spanien. Der Bekannteste und wohl einflussreichste Vertreter der Familie war Jost Remigi (1737-1812). Verwandtschaftliche Beziehungen bestanden ins Luzerner und Freiburger Patriziat. Im 20. Jahrhundert ist der Stanser Geschlechtszweig in der Schweiz ausgestorben. Durrer ist ein altes Landleutegeschlecht in Ob- und Nidwalden. Seit Beginn der Überlieferung im 14. Jahrhundert besteht das Geschlecht aus getrennten Linien. Die Durrer von Obwalden waren bis ins 19. Jahrhundert hauptsächlich Bauern. Ab dem 15. Jahrhundert besetzten sie Ämter in der dörflichen Verwaltung und sassen im Rat und im Gericht. Die Sogenannten "Gibler", Nachkommen des Bauern und Ratsherrn Melchior (1765-1843), zeichneten sich in akademischen Berufen und als Unternehmer aus. Politisch waren sie grösstenteils "liberal-radikal". Die Nidwaldner Durrer erscheinen ab Mitte des 15. Jahrhunderts in der Führungsschicht. Ab dem 17. Jahrhundert waren es besonders die Mitglieder des Zweigs auf der Mühle in Dallenwil, die politische Ämter in der Landesverwaltung und den gemeinen Vogteien bekleideten. Die Nidwaldner Linie des Geschlechts Durrer war politisch grösstenteils konservativ orientiert. Ihr entstammt der Kunsthistoriker Robert (1867-1934). (Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz)
Literatur: - A. Küchler, Chronik von Kerns, 1937 - E. Ettlin, In der Gegenwart angekommen: Ein Familienbuch Ettlin und Traxler, 2014 - J. Wyrsch, Die "Gibler" von Kerns, Beiträge zur Geschichte Nidwaldens 37, 1978, S. 103-150 - L. von Moos, Durrer: Zur Chronik einer Familie aus Kerns, 1985 - Schweizerisches Geschlechterbuch 12, S. 232-249 |
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