Gemischte Gerichtsakten (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Titel:Gemischte Gerichtsakten
Stufe:Bestand

Angaben zu Inhalt und Struktur

Verwaltungsgeschichte:Eine nach Provenienz geordnete Übernahme von Gerichtsakten durch das Staatsarchiv fand bis ins Jahr 2015 nicht statt. Die vom Archiv übernommenen Gerichtsakten wurden bei der Ablieferung sowie der begonnenen und wieder abgebrochenen Erschliessung im Jahr 2003 vermischt und einem Bestand zugeordnet. Die Aufteilung des Bestands nach Provenienzen ist heute [Stand Juli 2015] nicht mehr möglich. Die bereits erschlossenen gemischten Gerichtsakten werden in ihrem jetzigen Erschliessungszustand belassen.
"Ich habe dem Verhöramt vorgeschlagen, sogenannte Musterexemplare auszuscheiden und unter der Registernummer 83 (Strafvollzug) im Staatsarchiv, also unter den ordentlichen Akten, aufzubewahren. So habe ich schon seit vielen Jahren die Akten Vollenweider ins ordentliche Archiv hinübergenommen." (Staatsarchivar A. Wirz, Brief an das Justizdepartement 19.10.1971)

"Zunächst musste das zu vernichtende Material nach archivarischen und Rechtssicherungskriterien bestimmt und klar gekennzeichnet werden. Vor allem bei den Verhöramts- und Kantonsgerichtsakten musste rigoros ausgeschieden werden, da diese Dossiers selten historisch aussagekräftig sind (Serienakten) und zudem ab 1867 ein lückenloser Protokollbestand (Ausnahme Obergerichtsprotokoll Anfang 40er Jahre) die Substanz der Überlieferung garantiert. So wurden bis und mit 1867 sämtliche Gerichtsakten übernommen und ab diesem Datum bis 1943, wo die gerichtlich festgesetzte 40jährige Aufbewahrungsfrist einzuhalten war, Musterexemplare pro zehn Jahre und ein paar thematisch typische Fälle (Radar, Polizeistundenübertretung) der Untersuchungsakten berücksichtigt. Bei den Obergerichtsakten bestimmte ebenfalls grundsätzlich eine 40-Jahr-Frist (ab 1943) über Vernichtung oder Übernahme; zusätzlich wurden ein paar für Obwalden zeittypische historische Injurienprozessakten (z.B. Fall Zai) aus den zehner und zwanziger Jahren archiviert, ferner sämtliche OW-Bundesgerichtsurteile." (Bericht über Auslagerung und Zustand der Archivalien im Hexenturm und ein paar Ausblicke in eine archivische Zukunft, W. Studach 28.2.1984; Randbemerkung v. A. Garovi: "inv[ventarisiert] Sommer 2003, Rest vernichtet 2.9.2003")

"Am neuen Archivstandort (Untergeschoss der neuen Kantonsschule) verlief Ablad und Einlagerung zügig und sicher ... Im neuen eigentlichen Archivraum (sog. AHV-Raum oder 'Reserveraum') fand folgendes Material grob geordnete Aufstellung: A-, B-, C- und D-Bestand, inkl. Kriegsarchiv und Originalabschiede in Schachteln, sowie sämtliche Gerichtsakten ausser jenen des Kantonsgerichtes ab 1943. Das Gerichtsarchiv nahm sinnigerweise die Kantonsgerichtsakten ab 1943 auf." (Bericht über Auslagerung und Zustand der Archivalien im Hexenturm und ein paar Ausblicke in eine archivische Zukunft, W. Studach 28.2.1984)

"Aus früheren Ablieferungen der Gerichte wurden die Gerichtsakten der Zeit von 1900 bis 1941 bearbeitet. Es wurden auch erhebliche Lücken festgestellt, so etwa in den Akten der Mordprozesse Enz und Vollenweider (letzte Todesstrafen). (Geschäftsbericht des Regierungsrates 2001).

"Bei der Räumung des Hexenturmes 1984 wurden in Absprache mit dem Obergericht die Gerichtsakten bis 1867 integral übernommen und von den Beständen der nachfolgenden Jahre bis zur damals gesetzlich vorgeschriebenen Aufbewahrungsfrist von 40 Jahren zeittypische Musterfälle aussondiert und übernommen; die Gerichtsakten der Zeit von 1868 bis 1943 sind nun inventarisiert und archiviert. Daneben wurden aus den Untersuchungsakten (bis 1967) exemplarische Beispiele von Radarkontrollen, Polizeistundenübertretungen, Verfehlungen gegen die Fremdenpolizei und Einwohnerkontrolle u.a. archiviert." (Geschäftsbericht der Regierungsrates 2003)
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://query.staatsarchiv.ow.ch/detail.aspx?ID=197716
 

Social Media

Weiterempfehlen
 
Startseite|Anmelden|de en
Online Archivkatalog des Staatsarchivs Obwalden